Gronau/Austin

Zum letzten Mal startete Pauline Meyer am Wochenende im Trikot der Red Wolves der Arkansas State University. Es wurde ein Abschluss wie aus dem Bilderbuch.

Von Günter Poggemann

Hier geht es zum Bericht der WN


Fast sechs Jahre hat Pauline Meyer in Jonesboro studiert und das Studium vor wenigen Wochen mit dem Master of Psychological Science abgeschlossen. Damit endet auch die Mitgliedschaft im Sportteam der Universität. Bereits in den letzten Wochen hatte die 24-jährige Eperanerin deutlich gemacht, dass sie auch sportlich einen guten Abschluss in den USA hinlegen wollte. Erstmals konnte sie sich für das Finale der Championships der National Collegiate Athletic Association (NCAA), des größten Universitätsverbandes in den USA, qualifizieren.

Mit einer eindrucksvollen Steigerung ihren persönlichen Bestleitung um rund 24 Sekunden auf 9:44,85 Minuten für die 3.000 Meter Hindernis bei den West Preliminary der NCAA Championships hatte sie sich den Startplatz unter den 24 Besten beim Finale in Austin/Texas gesichert.

Schon das Ambiente dort war beeindruckend, wie die Läuferin berichtete. Zum Warmmachen nutzte man das 100.000 Zuschauer fassende University of Texas Football Stadium und auch die Stimmung im direkt daneben gelegenen Leichtathletik-Stadion war „atemberaubend“, trotz tropischer Temperaturen bis 38 Grad am Tag.

Am Donnerstag galt es zunächst für Pauline Meyer, im Semi-Finale sich einen Platz im Finale der besten Zwölf zu sichern. Unter die ersten Fünf in ihrem Lauf zu kommen oder zumindest zu den zwei weiteren Zeitschnellsten zu gehören, lautete daher die Aufgabe. Da das Feld lange eng beieinander lag, blieb es bis zum Schluss spannend. Als Sechste lief Pauline Meyer schließlich nach 9:51,86 Minunten über die Ziellinie. Die Sorge, den Finaleinzug damit knapp verpasst zu haben, wich jedoch bald, da schnell klar war, dass der erste Halbfinallauf insgesamt deutlich langsamer gewesen war und daher ihre Zeit für das Finale zwei Tage später reichte.

Dort zog sich das Feld von Beginn an deutlich weiter auseinander. Pauline Meyer lief lange an Position neun. In der Schlussrunde konnte sie aber noch zu der vor ihr liegenden Läuferin auflaufen und diese deutlich hinter sich lassen. Mit ihrer Zeit von 9:50,75 Minuten lag sie am Ende auch nur rund eine Sekunde hinter der Sechsten und Siebten. Vor allem aber gehörte sie als Achte zum First Team All-American, das heißt zu jenen acht Sportlerinnen und Sportlern, die in ihren Disziplinen Punkte für die Teamwertung der Bundesstaaten sammelten.

„Ein wenig schwebe ich noch immer auf Wolke sieben“, bekannte Pauline Meyer auch noch drei Tage nach dem Wettkampf. Dazu beigetragen hat vor allem auch eine Nachricht aus der deutschen Heimat. Pauline Meyer ist im Moment die erste Kandidatin des Deutschen Leichtathletik Verbandes über die 3.000 Meter Hindernis für die Team-Europameisterschaft in Polen. Dort gehen nur jeweils ein Sportler und eine Sportlerin in jeder Disziplin für Deutschland an den Start.

Im Moment heißt es allerdings noch abwarten. Erst am Freitag entscheidet sich, ob Pauline Meyer am 25. Juni um 17.05 Uhr in Chorzów im Nationaltrikot die 3.000 Meter Hindernis in Angriff nehmen wird.