Gronau-Epe

Warum in die Ferne schweifen, wenn … die Herausforderung … liegt so nahe!“ Unter diesem Motto begaben sich am vergangenen Samstag die Rennradsportler Christian Hopp, André Winkelhorst und Thomas van Almsick vom TV Westfalia Epe an den Start der diesjährigen Austragung des Radmarathons „Burningroads“ in Ochtrup.


Der Veranstalter bot den Akteuren dabei zwei Strecken an, die im Brevet-Modus nur nach Vorgabe der Daten für die Navigationsgeräte ohne Absperrungen der Straßen absolviert wurden und einem alles abverlangten.

Christian Hopp begab sich bei zu erwartenden hochsommerlichen Wetterbedingungen mit etwa 350 weiteren Teilnehmern um 8 Uhr auf die 205 Kilometer lange und mit 900 Höhenmetern gespickte Strecke vom Startpunkt aus Richtung Darfeld, weiter durch die Rieselfelder nahe Münster bis zur Hauptverpflegungsstelle nach Glandorf bei Bad Laer. Die Strecke führte im Anschluss kurzzeitig in die Höhen des Teutoburger Waldes bis Tecklenburg und von dort an Saerbeck vorbei wieder nach Ochtrup zurück. Er erreichte das Ziel in 8:10 Stunden.

Bereits seit Jahren stand die Langstrecke der Burningroads-Veranstaltung mit 330 Kilometern und annähernd 3000 Höhenmetern im Fokus von Thomas van Almsick, der in der Vergangenheit schon einige Marathons, unter anderem im französischen und österreichischen Hochgebirge, erfolgreich bewältigen konnte. Diese wiesen zwar kürzere Strecken, jedoch jeweils mehr Höhenmeter auf.

Mit André Winkelhorst konnte er einen Mitstreiter zur Teilnahme begeistern, dem als erfolgreichen Triathleten die Ausdauerbelastung mehr als bekannt ist und der sich an diesem Tag an einer Ultra-Rennradstrecke, weit über der innerhalb eines Triathlons, versuchen wollte.

Der Veranstalter schickte dieses Teilnehmerfeld bereits um 5 Uhr auf die von ihm versprochene „brettharte Strecke“. Die längere Streckenführung war hier durch das nördliche Münsterland zuerst eine andere. Nachdem man Neuenkirchen und Mesum passiert hatte, ging es nach etwa 40 km in die ersten Anstiege, um dann östlich rund um Osnabrück, das heißt an Ibbenbüren vorbei, weiter nach Westerkappeln, Engter, Bad Essen und in einem weiten Bogen nach Bad Rothenfelde schließlich auch auf die Verpflegung in Glandorf zu treffen.

Van Almsick gelang es dabei, sich auf den ersten 120 km in einer 30-köpfigen Führungsgruppe mit einer rasanten Durchschnittsgeschwindigkeit zu halten. Als er verinnerlichte, dass noch etwa 210 km vor ihm lagen und ihm bewusst wurde, das Tempo nicht weiter halten zu können, ließ er abreißen und fuhr allein oder in nachfolgenden Gruppen weiter.

André Winkelhorst blieb seiner Taktik als Einzelkämpfer treu und folgte dem Feld am Ende. Von Glandorf aus radelten beide dann die letzten 100 km zurück nach Ochtrup, wobei van Almsick auf diesem Stück den Temperaturen und dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste. Kurz vor Saerbeck überholte ihn André Winkelhorst.

Ab der letzten Verpflegungsstation konnte van Almsick dann auf die Unterstützung seines Vereinskameraden, Holger Perrevort, bauen, der an diesem Event anlässlich einer Operation im Frühjahr über die gesamte Strecke nicht teilnehmen konnte. Er wollte es sich aber nicht nehmen lassen, van Almsick auf den letzten Kilometern Beistand zu leisten. André Winkelhorst rollte schließlich nach 12:47 Stunden über die Ziellinie. Van Almsick folgte nur zwei Minuten später und war überglücklich, diese (Tor-)Tour über 330 Kilometer überstanden zu haben.